June 7, 2025
Babyuni Redaktion
In der Spätschwangerschaft kann die Wahl der richtigen Geburtsposition entscheidend für das Geburtserlebnis sein. Erfahre, welche Positionen am besten geeignet sind und wie sie den Geburtsverlauf beeinflussen können. Lass uns gemeinsam die beste Wahl für dich und dein Baby finden.
Je näher der Geburtstermin rückt, desto intensiver beschäftigen sich viele werdende Eltern mit dem Thema „geburtspositionen spaetschwangerschaft“. Die Vorstellung vom Geburtsverlauf, mögliche Schmerzen und die Sorge um das Wohl deines Babys begleiten diese Zeit. Tatsächlich kann die gewählte Geburtsposition einen großen Einfluss auf das Geburtserlebnis, die Geburtsdauer und auch auf die Gesundheit von Mutter und Kind haben. Gerade in der Spätschwangerschaft ist es wichtig, sich mit den verschiedenen Möglichkeiten auseinanderzusetzen und eigene Wünsche zu formulieren. Dieser Artikel gibt dir einen wissenschaftlich fundierten Überblick und zeigt, wie du gemeinsam mit deiner Hebamme die optimale Position für dich findest.
Aufrechte Geburtspositionen wie das Stehen, Sitzen, Knien oder das Hocken werden von vielen Fachgesellschaften empfohlen. Wissenschaftliche Untersuchungen, darunter ein umfassender Cochrane-Review (Gupta et al., 2017), zeigen, dass diese Positionen die Schwerkraft optimal nutzen. Das kann dazu beitragen, dass sich das Baby leichter ins Becken einstellt und die Austreibungsphase verkürzt wird. Frauen, die sich aufrecht bewegen, berichten zudem häufig von einem größeren Gefühl der Kontrolle über den eigenen Körper und eine aktivere Teilnahme am Geburtsprozess.
Weitere Vorteile aufrechter Positionen sind eine niedrigere Episiotomierate (das heißt ein seltenerer Dammschnitt) und eine geringere Notwendigkeit für operative Eingriffe wie Saugglocke oder Zange. Gleichzeitig ist es wichtig zu wissen, dass das Risiko für einen höheren Blutverlust geringfügig erhöht sein kann. Dennoch werden diese Positionen bei unkomplizierten Verläufen häufig als vorteilhaft angesehen. Für viele Frauen kann es sehr wohltuend sein, zwischen verschiedenen aufrechten Positionen zu wechseln, um herauszufinden, was sich in den verschiedenen Phasen der Geburt am besten anfühlt.
Die Seitenlage genießt bei vielen Hebammen einen guten Ruf, weil sie eine besonders schonende Position für das Becken darstellt. Gerade in der Spätschwangerschaft, wenn Beweglichkeit eingeschränkt sein kann, bietet die Seitenlage einen hohen Komfort und schützt das Gewebe im Dammbereich. Studien (Fischer et al., 2012) zeigen, dass Geburten in Seitenlage mit einem geringeren Risiko für Geburtsverletzungen einhergehen können.
Die Rückenlage, lange Zeit der Klassiker, wird heute eher kritisch betrachtet. Sie ist zwar bequem für Untersuchungen, aber mit einer erhöhten Rate an Dammschnitten und operativen Eingriffen verbunden. Hinzu kommt: In Rückenlage lastet das gesamte Gewicht der Gebärmutter auf großen Blutgefäßen, was die Versorgung von Mutter und Kind beeinträchtigen kann. Dennoch: Manche Frauen empfinden diese Position in bestimmten Situationen als angenehm – wichtig ist auch hier, dass du dich wohlfühlst und gemeinsam mit dem geburtshilflichen Team abwägst, welche Position im Moment passt.
Die Wahl der Geburtsposition birgt sowohl Chancen als auch Risiken. Bei aufrechten Positionen ist – wie bereits erwähnt – das Risiko für einen stärkeren Blutverlust leicht erhöht, während sich die Wahrscheinlichkeit für Dammschnitte und Geburtsverletzungen verringern kann. Die neonatale Gesundheit, also das Wohl des Neugeborenen, ist laut den aktuellen Studien in allen üblichen Positionen vergleichbar (Fischer et al., 2012).
Die Seitenlage wird häufig als „gewebeschonend“ bezeichnet und kann das Risiko für ausgeprägte Dammverletzungen reduzieren. Bei der Rückenlage hingegen kann es, insbesondere bei bereits belasteten Venen, zum sogenannten Vena-cava-Kompressionssyndrom kommen. Dadurch kann sich der Blutfluss verschlechtern und Kreislaufprobleme für die Mutter entstehen – ein Argument, warum diese Position kritisch hinterfragt werden sollte.
Ein zentrales Thema in Bezug auf die geburtspositionen spaetschwangerschaft ist die Geburtsdauer. Untersuchungen wie der Cochrane-Review von Gupta et al. (2017) belegen, dass aufrechte Positionen die Austreibungsphase der Geburt im Durchschnitt verkürzen können. Das bedeutet für dich: Weniger Zeit im Kreißsaal unter Wehen, mehr Energie für die erste Zeit mit deinem Baby.
Auch Bewegung und der Wechsel zwischen verschiedenen Positionen wirken sich positiv aus. Ein Review von Lawrence et al. (2013) hebt hervor, dass Mobilität und individuelle Positionswahl dazu beitragen, Schmerzen während der Eröffnungsphase zu lindern und die Öffnung des Muttermundes zu fördern. Es gibt also keine „Ein-Position-für-alle“-Lösung – vielmehr profitieren die meisten Frauen davon, flexibel auf die Signale ihres Körpers zu hören.
Jede Geburt ist einzigartig – und das gilt auch für die Wahl der passenden Geburtsposition in der Spätschwangerschaft. Dein Körper sendet dir Signale, welche Bewegungen und Haltungen sich angenehm anfühlen. Viele Frauen spüren intuitiv, ob sie lieber sitzen, aufrecht stehen, hocken oder doch eine ruhige Seitenlage bevorzugen. Es kann helfen, verschiedene Positionen schon in der Schwangerschaft auszuprobieren, etwa mit einem Gymnastikball, auf dem Boden, in der Badewanne oder im Vierfüßlerstand.
Auch während der Geburt darfst du dich immer wieder neu orientieren. Spüre in dich hinein: Fühlst du dich durch Bewegung erleichtert? Möchtest du dich anlehnen, abstützen oder getragen werden? Deine Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt, und kleine Veränderungen können große Wirkung haben – zum Beispiel ein Positionswechsel bei stagnierenden Wehen oder bei zunehmender Erschöpfung.
Wenn du Wehenschmerzen lindern möchtest, probiere folgende Bewegungen: Kreisen mit dem Becken, sanftes Wippen, sich an einen Partner oder eine Hebamme anlehnen oder das Schaukeln auf dem Gymnastikball. Diese sanften Bewegungen fördern die Durchblutung und helfen deinem Baby, ins Becken zu rutschen.
Hebammen spielen eine zentrale Rolle dabei, dich bei der Wahl der Geburtsposition zu unterstützen. Sie kennen zahlreiche Techniken und können dich ermutigen, Neues auszuprobieren oder auf deinen Instinkt zu hören. Oft erkennen sie auch körperliche Anzeichen, wann zum Beispiel die Seitenlage günstiger wäre oder wann ein Positionswechsel die Geburt voranbringen könnte.
Vertraue darauf, dass deine Hebamme deine Wünsche respektiert und dich in deiner Selbstbestimmung bestärkt. Gemeinsam könnt ihr das Geburtsumfeld so gestalten, dass du dich sicher und geborgen fühlst – sei es im Krankenhaus, im Geburtshaus oder bei einer Hausgeburt. Mit liebevoller Begleitung erlebst du die Geburt nicht nur als medizinisches Ereignis, sondern als eine persönliche, kraftvolle Erfahrung.
Geburt ist Teamarbeit. Neben medizinischer Unterstützung sind Partner, Freundinnen oder Familienmitglieder für viele Frauen eine wichtige emotionale Stütze. Gemeinsam könnt ihr Strategien entwickeln, wie du dich in verschiedenen Geburtspositionen wohlfühlst. Übt gemeinsam vor der Geburt, wie dich dein Partner mit Haltegriffen, Massagen oder ruhigen Worten begleiten kann.
Auch Austausch mit anderen Schwangeren kann wertvoll sein. In Geburtsvorbereitungskursen, Online-Communities oder im Gespräch mit deiner Hebamme erfährst du, welche Erfahrungen andere Frauen mit unterschiedlichen Positionen gemacht haben. Dieses Wissen kann inspirieren und dir Mut geben, deinen eigenen Weg zu gehen.
Die Wahl der Geburtsposition ist so individuell wie jede Geburt selbst. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen klare Vorteile für aufrechte und wechselnde Positionen, doch letztlich zählt dein eigenes Empfinden. Höre auf deinen Körper, nimm die Unterstützung deines Teams an und gestalte das Geburtserlebnis aktiv mit. So findest du die Geburtsposition, die zu dir und deinem Baby passt – für einen kraftvollen Start ins gemeinsame Leben.
Wir geben dir Informationen, die deinen Familienalltag leichter machen – wissenschaftlich fundiert, alltagsnah erklärt und immer mit Blick auf deine Bedürfnisse.
Du bist ist nie allein.
Ein Baby verändert alles – für Mama, Papa und die gesamte Familie beginnt ein völlig neuer Lebensabschnitt voller Fragen, Freude und Herausforderungen. Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, gemeinsam zu wachsen, einander zu verstehen und das Wohl des Babys im Mittelpunkt zu sehen.
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